Eine kleine Überraschung von MiniArt aus der Ukraine – Ein Hubschrauber aus dem Zweiten Weltkrieg im Maßstab 1/35. Normalerweise rechnet man eher mit Modellen aus dieser Kategorie in den Maßstäben 1/72, 1/48 oder 1/32. Deswegen hier eine willkommene Überraschung in Form eines fein detaillierten und filigranen Modells des Flettner Fl 282 V-6 Kolibris.

Hersteller: MiniArt
Produktnummer: 41001
Kategorie: Bausatz
Erschienen: 2018
Preis: ca. 33,00 €
Inhalt: 8 Spritzgußrahmen, 1 Klarsichtrahmen, 1 PE-Platine, 1 Decalbogen, Anleitung

Kurzer Hintergrund

Die Flettner Fl 282 Kolibri war ein Versuchs-Hubschrauber, welcher als Aufklärer/Borderkunder im Zweiten Weltkrieg erprobt und von der Marine eingesetzt wurde.  Auffälligstes Merkmal ist der Flettner-Doppelrotor, der zwei gegenläufige Rotoren einsetzt und dadurch keinen Heckrotor benötigt. Der Rumpf war aus einer Stoffbespannten Gitterrohrkonstruktion aufgebaut. Mit einem verkleideten und unverkleideten Pilotensitz gab zwei Varianten des Kolibris. Als Borderkunder war ein kleines Bombenmagazin für kleine Bomben und Rauchbojen vorgesehen. Angetrieben wurde der Flettner Fl 282 von einem 160 PS starken, 7-Zylinder BMW/Bramo 314 E Sternmotor und erreichte eine Geschwindigkeit von 80 km/h.

Der Bausatz des Flettner Fl 262 Kolibri

Der recht große Karton lockt mit einem ansprechenden Deckelbild. Er enthält insgesamt 185 Teile, die sich auf neun Spritzgußrahmen, davon einen kleinen mit den Klarsichtteilen, und eine Ätzteil-Platine aufteilen. Dazu ein kleiner Decalbogen und eine Bauanleitung im Format DIN-A4, deswegen auch die Größe des Kartons.

Die Spritzgußrahmen

Als erstes fallen einem die vielen filigranen, dünnen und sauberen Teile der Gitterrohrkonstruktion auf. Die Qualität und der Detailreichtum des Spritzgusses sind hervorragend, im Makro sieht man allerdings etwas Fischhaut. Aber das ist Jammern auf hohem Niveau. Die stoffbespannten Teile, insbesondere am Leitwerk der Gitterrohrkonstruktion, überzeugen ebenfalls durch eine schöne und realistische Struktur und sollen hier nicht unerwähnt bleiben.

Die beiden Rotoren bestehen aus je zwei langen und schmalen Rotorblättern, die ohne Verzug hergestellt sind. Die Räder bestehen aus jeweils zwei Halbteilen und machen einen ordentlichen Eindruck, obwohl hier wohl auch kompl. Räder aus einem Guss möglichen gewesen wären.

Detailaufnahmen

Neben der tollen Gitterrohrkonstruktion ist der 7-Zylinder-Sternmotor das Hauptmerkmal des Bausatzes. Dieser strotzt nur so von feinen Details – wie die angedeuteten Schrauben und Nieten – und wird mit den ganzen Anbauteilen praktisch wie ein echter Motor zusammengebaut. Der offene Arbeitsplatz des Piloten stellt mit den ganzen Rohren der Konstruktion, Sitz, Instrumentenanzeige, Pedale, Steuerstangen, Sitzgurte und weiteren kleinen Ätz-Teilen die nächste Herausforderung beim Bau des kleinen Hubschraubers dar.

Anleitung und Bemalung

Die Bauanleitung ist mit den jeweiligen Bauabschnitten in sehr übersichtlich gestaltet Zeichnungen dargestellt. Die Hinweise sind in mehreren Sprachen vorhanden, die nötigen Farbanhaben für die Bauteile beziehen sich in der Farbübersicht auf Vallejo, Mr. Color, Humbrol, Testors und Ammo of MiG. In der Bauanleitung sind auch die farblichen Bemalungsoptionen mit den entsprechenden Decalvarianten abgebildet. Der Decalbogen macht an sich einen guten Eindruck mit dünn gedrückten Markierungen und Warnhinweisen.

Auszug aus der Bauanleitung

Makierungsoptionen Kennzeichen GF + YF:

Erprobungs- und Lehrkommando 20, Minenleger Drache, Triest, November 1942
Flugsicherungsschiff Greif, Ostsee, August 1942
Erprobungs- und Lehrkommando 20, Minenleger Drache, Mittelmeer, Januar 1943
Erprobungs- und Lehrkommando 20, U-Bootjäger KUJ 13, Ostsee, April/Mai 1943

Fazit:

Ein sehr feines, filigranes Modell des Flettner Fl 282 Kolibri aus dem Hause Miniart in einem Maßstab, der das Bauen mit einer großen Detailfülle ermöglicht. Dazu noch zu einem recht günstigen Preis für die gebotene Qualität.