Die MiG-25 wurde als Abfangjäger und Aufklärer in den 1960ern vom Konstruktionsbüro Mikoyan-Gurevich entworfen, eine Indienststellung der MiG-25 erfolgte 1970. Insgesamt wurden 1.190 Flugzeuge produziert und von verschiedenen Luftwaffen eingesetzt. Die Außerdienststellung der wenigen verbliebenen Exemplare der MiG-25 in Russland erfolgte Ende 2013.

Nach den Herstellern Lindberg, Revell und zuletzt Kitty Hawk folgt von ICM aus der Ukraine eine weitere MiG-25 als Modellbausatz im Maßstab 1/48. ICM bietet dieses riesige Flugzeug in der Variante des Aufklärer MiG-25 RBT an.

Hersteller: ICM
Produktnummer: 48901
Maßstab: 1/48
Kategorie: Bausatz
Erschienen: 12/2016
Preis: ca. 42,00 – 50,00 Euro
Inhalt: 170 Teile verteilt auf  8 Spritzgussrahmen, 1 Anleitung, 2 Decalbögen

Der Bausatz
Der erste Blick in den Karton zeigt schon gleich, dass es sich hier um ein großes Modell handelt. Die vorhandenen 170 Teile sind von ICM alle Augenfreundlich groß designt worden. Beim genaueren Hinsehen der Plastikteile weisen diese sehr schöne Detaillierung in Form von feinen Gravuren und Nietenreihen auf. Die vorhandenen Auswerfermarken lassen sich bei der Produktion leider nicht verhindern, tauchen aber meist in Bereichen auf, in denen sie getrost vernachlässigt werden können.

Die Spritzgussrahmen

Das Cockpit ist recht schlicht gehalten. Der Schleudersitz kommt üblicherweise ohne die Sitzgurte, welche dann später beim Bau der MiG-25 ergänzt werden sollten; sei es durch Scratcharbeit, verwenden von PE/Textil-Gurten oder gar Austausch des Sitzes durch eine Alternative aus Resin. Das beiliegende Instrumentenbrett ist zweiteilig, mit schönen Details des vorderen Bauteils und eines Klarsichtteils welches von Hinten eingesetzt wird. Ist ja alles nett gemeint was uns ICM hier bietet, wenn nicht die Instrumentenanzeigen in Form eines entsprechenden Decals fehlen würden. Die auffällig spitze Nase der MiG benötigt noch ein Zusatzgewicht von ca. 25 g. Zum Cockpitbereich gehören auch die super klar gespritzten Klarsichtteile der Haube und die Abdeckungen der Kameras.

Interessant wird sein, ob beim Bau des Modells die etwas ungewöhnliche Aufteilung der Baugruppen und deren Ausführung ohne große Passungsprobleme vonstatten geht. Da der stark segmentierte Rumpf aus Ober-/Unterteil und vorderen/hinteren Seitenteilen mit Heckflossen besteht, der durch Einbau von Cockpit, Fahrwerkschächten und Triebwerken die nötige Stabilisier erhält, kann das spannend werden. Das Fahrwerk der MiG-25 sieht -ebenso wie die Reifen- recht solide aus. Für Letztere gibt es bereits eine Alternative aus Resin aus dem Hause Barracuda Studios (BR48289 Kitty Hawk Kit)

Detailaufnahmen

Die Anleitung von ICM darf man als Vorbildlich bezeichnen. Der Zusammenbau der MiG-25 wird in 100 Schritten beschrieben, jeder Schritt ist sehr übersichtlich in feinster CAD-Grafik mit den entsprechenden Farbangaben dargestellt. Die Farbangaben beschränken sich auf die Farbsortimente von Revell und Tamiya. Die beiliegenden Decals sind gut gelungen, der Trägerfilm selbst ist etwas Stark. Das fällt allerdings nur bei den Stencils (Wartungsbeschriftungen/Hinweisen) auf.

Markierungsoptionen:
ICM hat dem Bausatz Markierungsoptionen für zwei Russische, einer Irakischen und einer Libyschen MiG-25 spendiert.

  • MiG-25 RBT – red 72 – Soviet Air Force, late 80s
  • MiG-25 RBT – red 46 – 47th GRAP, Russian Air Force, May 2001
  • MiG-25 RBT – Iraqi Air Force, late 80s
  • MiG-25 RBT – 499 – Libya Air Force, 2000s

Fazit:
Der ukrainische Hersteller ICM liefert mit der MiG-25 einen wirklich schönen Bausatz in der Aufklärervariante ab, welcher sicherlich für ein paar Stunden Bastelspass sorgen sollte und bei Freunden russischen Fluggeräts nicht in der heimischen Vitrine fehlen darf.

Wer noch bis Juni 2017 warten kann, der bekommt die MiG-25 als Rebox von Revell mit evtl. etwas besseren Decals käuflich zu erwerben. Wer möchte, der darf seiner MiG-25 noch mit einem feinen Staurohr von MASTER aus Polen ausrüsten oder mit den bereits erwähnten Reifen vom Barracuda Studios, so als letztes kleines Gimmick.