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Sukhoi Su-35 Flanker E – Kitty Hawk KH80142 – Review

Mit der Suchoi Su-35 Flanker E erweitert Kitty Hawk die Su-27 Familie im Maßstab 1/48. Der Modellbausatz ist frisch bei Hobbypainter.de eingetroffen und wir laden euch zum Lesen des Review mit vielen Detailaufnahmen zum Anschauen ein.

Kurzer Background

Die Suchoi Su-35 Flanker E entwickelte sich aus der Su-27M, wurde wegen finanzieller Probleme aber nie bis zur Serienreife entwickelt. Auch fehlte es an entsprechenden Exportnachfragen für das Flugzeugmuster. Später begann man bei Suchoi mit der umfangreichen Modernisierung der Su-27, indem man auf die Luftbremse verzichtete, die Flugzelle verstärkte und Avionik und Radar verbesserte. Leistungsstarke Saturn-117S-Mantelstromtriebwerke mit einer Schubvektorsteuerung, die Überschallgeschwindigkeiten ohne Nachbrenner ermöglichen, wurden verbaut – das Merkmal der Su-35 überhaupt. Die Höchstgeschwindigkeit der Su-35 soll bei Mach 2,25 liegen.

Hersteller: Kitty Hawk
Produktnummer: KH80142
Kategorie: Bausatz
Erschienen: 2017
Preis: ca. 55,00 – 60,00 Euro
Inhalt: 8 graue Spritzgussrahmen, 1 Rumpfoberteil, 1 Rumpfunterteil,1 Klarsichtrahmen, 1 PE-Plantine, 3 Decalbögen, 1 Bauanleitung

Der Bausatz der Su-35 Flanker E

Kitty Hawk liefert den Bausatzkarton mit einem für die westliche Welt etwas provokanten Deckelbild aus. Der Karton selbst ist zwar sehr hoch,  von den Grundmaßen her aber doch recht klein. Also muss der Hersteller einen anderen Weg bei der Konstruktion und Herstellung der Flugzeugzelle gegangen sein. Von Academy und Hobby Boss kennt man das ja, dass die Hälften der Rumpf-Flügel-Segmente in einem Stück gegossen wurden. Kitty Hawk hat hier einen anderen Weg gewählt und bringt Rumpf und Flügel separat an den heimischen Basteltisch. Augenscheinlich verhindert diese Herangehensweise mögliche Sinkstellen im Material. Dem Bausatz liegen neben den Spritzgussrahmen Klarsichteile, eine kleine Fotoätzteilplatine, mehrere Decalbögen und eine Bauanleitung mit sechs Farbprofilen der Su-35 bei.

Die Spritzgussrahmen

Die Qualität der Plastikteile darf man als ordentlich und solide bezeichnen. Die Blechstöße und Nietenreihen sind allesamt fein dargestellt. Es finden sich hier und dort etwas Grat und Fischhaut; die lassen sich aber leicht entfernen. Sinkstellen im Material konnten keine gefunden werden. Das spritcht für die Produktionsqualität.

Der Bau der Su-35 beginnt mit dem Cockpit. Für das Instrumentenbrett und die Bedienelemente liegen entsprechende Decals zur Detaillierung bei. Für den K-36D-3,5E Schleudersitz befindet sich auf der beiliegenden Fotoätzteileplatine das entsprechende Gurtzeug zur Verfeinerung. Der Bereich der Bordbewaffnung mit der 30-mm-Maschinenkanone GSch-301 kann, beim Weglassen der Abdeckung, offen dargestellt werden. Komplettiert wird der Rumpf mit den Fahrwerksschächten und den beiden Saturn Triebwerken. Die Triebwerke sind recht einfach dargestellt und man vermisst leider die prominente Darstellung der Düsen in Parkposition. Bei den Lufteinläufen hat Kitty Hawk die inneren FOD Schutzgitter vergessen, diese liegen weder als Spritzguss- noch als Fotoätzteil bei. Hoffen wir hier auf kurzfriste Verfügbarkeit durch den Zubehörmarkt. In der Strukturverstärkten Nase der Su-35 findet ein Irbis-E Radar Platz und der Luftbetankungsstutzen kann ein- und ausgefahren verbaut werden. Auf der Nase befinden sich zwei etwas ausgeprägte Formnähte, die durch Schleifen vorsichtig entfernt werden müssen. Der Bausatz lässt an div. Stellen die Möglichkeit offen, der Su-35 in die inneren Werte zu schauen. Dies bietet sich für die Gestaltung kleiner Wartungszenen mit Flugwarten an.

Die Klarsichteile von Kitty Hawk sind klar und schlierenfrei gegossen, leider haben Frontscheibe und Haube eine formbedingte Naht die entsprechend versäubert werden muss. Schleifen und Polieren sind hier die Schlagworte.

Das Fahrgestell besteht aus mehreren Teilen, das hätte Kitty Hawk auch einfacher konstruieren können. Die Hauptfahrwerksreifen bestehen aus zwei Hälften; weisen dafür aber erstaunlich gute Details an den Oberflächen auf. Dafür fehlt es hier wieder an der Darstellung der gewichtsbedingten Abflachung. Bedenkt aber kaum ein Hersteller, dieses kleine Detail.

Detailaufnahmen

Bewaffnung

Dem Bausatz liegt wahrscheinlich das kompl. Arsenal an Flugkörpern und Abwurfwaffen der russischen Luftwaffe bei. Positiv darf man hier bemerken, dass jeder Flugkörper, Bombe oder Startschiene im Spritzgussrahmen beschriftet sind. Auch die feinen Details z.B. an den R-27 Flugkörpern sind nett anzuschauen. Die meisten Teile bestehen aus vielen kleinen Komponenten und Hälften die zusammengesetzt werden müssen. Dass das auch anders geht haben schon ein paar wenige Hersteller bewiesen, jedenfalls beim den R-27 Flugkörpern. Leider ist in der Bauanleitung nicht zu allen Aussenlasten die entsprechende Startschiene beschrieben, hier ist Eigenrecherche angesagt.

  • Kab-500 Varianten
  • Kab-1500 Varianten
  • KH-29L (AS-14 Kedge A)
  • KH-29T (AS-14 Kedge B)
  • KH-31 (AS-17 Krypton)
  • KH-58 (AS-11 Kilter)
  • KH-25 (AS-10 Karen)
  • R-27ER (AA-10 Alamo C)
  • R-27ET (AA-10 Alamo D)
  • R-27R (AA-10 Alamo A)
  • R-27T (AA-10 Alamo B)
  • R-60 (AA-8 Aphid)
  • R-73 (AA-11 Archer)
  • R-77 (AA-12 Adder)

Bauanleitung

Die Bauanleitung ist etwas ungewöhnlich aufgebaut. Die Darstellung der Bauabschnitte erinnert an Trumpeter/HobbyBoss-Zeichnungen, was nicht unbedingt schlecht ist. Ungewöhnlich bei dieser Bauanleitung ist halt, dass sich die Bemalungsanleitung der Farbprofile ausklappbar mitten im Heft befindet – eher gewöhnungsbedürftig. Zum Bau der Su-35 braucht es nur 19 kurze Bauabschnitte, der Rest befasst sich mit der Bewaffnung.

Decals / Profile

Kitty Hawk spendiert der Su-35 sechs Farbprofile, drei russische Su-35 und drei Chinesische Su-35. Besonders auffällig sind die Farbprofile im Farbton „Eggplant“, einer dunkel-graublauen Farbe, welche die Su-35 wie ein „Bad Guy“ erscheinen lässt. Die Splittertarnung der russischen Su-35 weis ebenfalls zu gefallen. Im letzten Bereich der Farbprofilseiten finden sich die Bemalungshinweise für die Bewaffnung der Su-35.
Die Decals sind allesamt recht dünn, versatzfrei und sauber gedruckt. Der erste Decalbogen dient der Beschriftung mit Hoheitszeichen, Flugzeugnummer und den wenigen Wartungshinweisen der Su-35, der zweite für die Bewaffnung und der dritte Bogen enthält Staffelzeichen nach amerikanischen Vorbild für die chinesische Luftwaffe. Die Farbangaben beziehen sich auf das Farbsortiment von GSI Creos Mr. Color (Gunze).

Farbprofile

Fazit

Bei Bausätzen von Kitty Hawk ist man in der Modellbauszene gerne mal geteilter Meinung über deren Qualität, Passung und Umsetzung. Hier scheint Kitty Hawk, nach teilweise harscherer Kritik der Modellbaugemeinde, so einiges geändert zu haben. Auf den ersten Blick schaut alles gut und stimmig aus. Persönlich werde ich  mit dem Bau erst mal warten, bis der Zubehörmarkt ein paar grundlegende Teile, wie z.B. Cockpit, Reifen und Düsen (Exhaust Nozzles) aus Resin anbieten werden. Dies sind, meiner Meinung nach, die Schwachpunkte des Modells. Sonst gilt die Ausage, dass Freunde der russischen Luftfahrt hier zuschlagen dürfen, da der Bausatz sich mit knapp 60 Euro im preislich akzeptablen Segment für die gebotene Qualität bewegt.

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2 Comments

  1. Schöne Review! Ich freue mich, dass ihr gerade einen richtig schönen Lauf mit Besprechungen habt! Klasse!

  2. Danke Danke.
    Mal schauen wie sich das entwickelt. Mit englischen Content wären es wohl schon viel weiter. Aber es macht sich. Ein Sponsor wäre evtl. mal etwas. Modellbau ist doch teuer.

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